Die Stadt und die Region Lindau in der Literatur
Lindau war immer wieder Gegenstand literarischen Schaffens, bekannte Schriftsteller und ihr Bezug zu Lindau:
- Michel de Montaigne widmete der Stadt, Etappe auf seiner Italienreise 1580/1581, ein Kapitel in seinem Reisetagebuch. Er rühmt während seins Aufenthalts im Gasthaus Krone vor allem die reichhaltige Küche, die unvergleichbar besser sei als die heimatliche französische Küche. Er bedauert, keinen Koch auf seine Reise mitgenommen zu haben, damit sich dieser die Küchengewohnheiten hätte aneignen können.[1]
- Insbesondere in der Epoche der Romantik entstanden viele Werke über die Inselstadt. Hölderlin betitelt die Stadt in seinem 1801 veröffentlichten Gedicht Heimkunft als „glückseliges Lindau“;[2] bei Mörike wird sie in der Idylle vom Bodensee „vergnügliche Stadt, die schön auf der Insel liegt“ geheißen.[3]
- Wilhelm Raabe siedelte einen Teil der Handlung von Der Marsch nach Hause im Lindauer Gebiet an.
- Auch Carl Gustav Carus bewegte die Stadt mit der umgebenden Landschaft so, dass er sie in seinem Reisetagebuch von 1806 „reichste Augenweise“ beschrieb.[4]
- Der schwedische Literat August Strindberg lebte von Januar bis Oktober 1887 in Lindau[5] und schuf hier das Schauspiel Der Vater sowie die Erzählung Die Leute von Hemsö.
- Ein literarisches Denkmal hat der Inselstadt auch Horst Wolfram Geißler mit seinem Roman Der Liebe Augustin von 1921 gesetzt. Der Protagonist lebte danach in einem Haus in der Dammgasse, das heute den Namen des „lieben Augustins“ trägt.
- ↑ Hans Stilett (Hrsg.): Michel de Montaigne. Tagebuch der Reise nach Italien über die Schweiz und Deutschland von 1580 bis 1581. Eichborn Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-8218-0725-3, S. 61 ff.
- ↑ Friedrich Hölderlin: Heimkunft. Projekt Gutenberg-DE, abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ Eduard Mörike: Idylle vom Bodensee oder Fischer Martin. Dritter Gesang. Projekt Gutenberg-DE, abgerufen am 21. März 2015.
- ↑ Auszug zitiert in Jan Thorbecke (Hrsg.): Lindau. Ein Fotobuch. Jan Thorbecke Verlag, Lindau 1950.
- ↑ Harald Ruppert: Möge der Tod mich dieser Hölle ohne Ende entreißen! Südkurier vom 20. März 2004, abgerufen am 21. März 2015.