De LINDAU Wiki
  • Raul Hilberg war 1999 der Preisträger des Marion-Samuel-Preises aus Lindau.


Raul Hilberg (2. Juni 1926 in Wien — 4. August 2007 in Williston, Vermont) war ein weltweit als Holokaustforscher bekannter amerikanischer Historiker österreichischer Herkunft aus einer dortigen jüdischen Familie.

Mit der mehrfach aktualisierten Fassung seines Buchs (Dissertation) „The Destruction of the European Jews“ („{{[https://de.wikipedia.org/wiki/}}“) schrieb er in den fünfziger Jahren das Standardwerk zur Geschichte der Judenverfolgung und den -massenmorden durch die Nazis. Es ist bezeichnend für die folgende Nachkriegszeit, dass es viele Jahre dauerte, bis ein Verlag es ins Deutsche übersetzen ließ.

Hilberg ging 1939 im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie von Wien über Kuba ins Exil in die USA. Ab 1944 kam er mit der amerikanischen Armee nach Europa und Deutschland. Seine Division war an der Befreiung des KZ Dachau beteiligt. Im Braunen Haus in München war er als Soldat einquartiert. Dort stieß er auf Teile der kaum benutzten Privatbibliothek Hitlers. Anschließend kam Hilberg zum War Documentation Department, das mit der Recherche nach Dokumenten beauftragt war, die zur Verfolgung von Kriegsverbrechern dienen konnten (für die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse).


Er beeinflusste viele spätere für das Thema zentrale AutorInnen wie Götz Aly, {{[https://de.wikipedia.org/wiki/}}[1], {{[https://de.wikipedia.org/wiki/}}[2], Eberhard Jäckel, {{[https://de.wikipedia.org/wiki/}} und {{[https://de.wikipedia.org/wiki/}}.


Seit 2008 wird der Forschungsansatz von Hilberg in Deutschland durch ein neues Editionsprojekt umfassend aufgenommen. Die Reihe Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945 (Kurzform VEJ) wird seither im Auftrag des Bundesarchivs, des Instituts für Zeitgeschichte, des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg und des Lehrstuhls für Geschichte Ostmitteleuropas an der FU Berlin herausgegeben und ist auf 16 Bände kommentierter Dokumente angelegt.

Vorlage:Wikipedia-Artikel


Der Marion-Samuel-Preis wird seit 1999 jährlich von der von den Eheleuten Ingrid und Walther Seinsch ins Leben gerufenen Stiftung ''Erinnerung Lindau'' an Personen oder Institutionen verliehen, die sich „auf besonders wirkungsvolle Weise gegen das Vergessen, Verdrängen und Relativieren der von Deutschen in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Verbrechen wenden und/oder die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Zeit voranbringen“.[3]


Verweise, Zitate: