Lindau ist evangelisch. Dieser Satz galt seit der Reformation (1525) über einige Jahrhunderte. Seit dem wk2 spielt die Konfession in den meisten Orten Deutschlands kaum noch eine Rolle.
- Details siehe bei Gemeinsame Protestation zu Speyer
Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 legte Lindau mit Memmingen, Konstanz und Straßburg die Confessio Tetrapolitana (das Vierstädtebekenntnis) als Verhandlungsgrundlage vor. Und auf Befehl des Rates kam es 1530 auch zu einem Bildersturm. Die Verbundenheit mit Zwingli war wohl der Hauptgrund. Nach dem Tod Zwinglis und vor dem Hintergrund der reichspolitischen Entwicklungen erkannte Lindau 1532 allerdings das Augsburger Bekenntnis (-Buch, Confessio Augustana, eine lutherisch geprägte Religion) an.
Das Christentum wurde in den oberschwäbischen Reichsstädten stark von Konstanz und Straßburg beeinflusst. Man kann auch von einem eigenen Typ der oberdeutschen Reformation in unserem Gebiet sprechen, wie dies auch Reinhard Schwarz (im Handbuch der Geschichte der Evangelischen Kirche in Bayern, Band 1, St. Ottilien 2002, S. 291ff) tut.
Konstanz, Lindau und Memmingen traten im Februar 1531 dem Schmalkadischen Bund bei, um die kirchliche Praxis möglichst einheitlich zu regeln. Taufe und Abendmahl sollten nach der Einsetzung Christi gehalten werden, ansonsten sollte aber bei den christlichen Gebräuchen unter Beachtung des göttlichen Worts und der christlichen Liebe Freiheit herrschen.
Man hielt an der Kindertaufe fest, wollte die Täufer aber nicht mehr rigoros verfolgen, sondern sie zu überzeugen versuchen.
Das wirtschaftlich dominante Damenstift blieb beim alten Glauben, was zu vielfachen Auseinandersetzungen führte.
Im Westfälischen Frieden erreichte die Stadt, dank Dr. Valentin Heider (1605-1664) als Gesandtem der Stadt, dass Lindau die alten Rechte und Freiheiten, nämlich die Vogtei über die vier äußeren Dörfer Aeschach, Schönau, Rickenbach und Oberreitnau zurück erhielt.
Martin Luther kam durch Lindau[]
… noch als Augustinermönch auf einer dienstlichen Rom-Reise in den Vatikan.
www[]
- mehr bei historisches-lexikon-bayerns.de
- In Lindau lebten eigenwillige Protestanten. (Pfarrer Eberhard Heuß. Lindau schloss sich früh der Reformation an, aber erst Zwingli und erst später dem Luthertum.) In der LZ zu einer evang. Synode im März 2019.
- Eine Liste von Spiegel-Artikel zum thema - über martin_luther
Vergleiche dazu[]
Das Neujahrsblatt
... des Museumsvereins Lindau bzw. des Historischen Vereins Lindau:
Nr. 47, von Frieß, Peer/ Moeller, Bernd/ Simon, Gerhard/ Mielke, Heinz-Peter/ Wolfart, Johannes C./ Sauermann, Helga: Die Reformation in Lindau, 2007
Literatur
- Grataloup, S. 292f, 301 (30-jähriger Krieg)
Wo gab es Protestanten?
- Grataloup, S. 328 (Franz. Herkunft)