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Vergleiche dazu das
Neujahrsblatt[]
... des Museumsvereins Lindau bzw. des Historischen Vereins Lindau:
Nr. 53 Mayr, Otto: Die schwedische Belagerung der Reichsstadt Lindau 1647. Der dreißigjährige Krieg am Bodensee und in Oberschwaben, 2016

Titelseite 📕
Die Inselfestung Lindau wurde gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges zwei Monate lang, im Januar und Februar 1647, von der königlich schwedischen Armee belagert.
Das Buch beleuchtet die Geschichte dieser Belagerung und ihrer Vorgeschichte. Lindau war als Freie Reichsstadt dem Kaiser zu Gehorsam und Treue verschworen. Sie stand aber als rein evangelische Stadt im Widerspruch zum Kriegsziel des Kaisers, das Reich zu rekatholisieren. Lindau versuchte darum, im Krieg neutral zu bleiben. Die kaiserliche Regierung war schließlich nicht bereit, diesen Widerspruch zu dulden, und belegte die Festung 1628 mit einer kaiserlichen Garnison. Mit dem Einfall der Schweden
1632 kam der Krieg nach Lindau. Vom Frühling 1632 bis zur Schlacht von Nördlingen im September 1634, als die Schweden sich nach Vernichtung ihrer Armee nach Norddeutschland zurückzogen, stand die Stadt unter ständiger Bedrohung einer Belagerung.
Im Spätsommer 1646 fielen die Schweden, unter General Carl Gustav Wrangel, ein zweites Mal in Oberschwaben ein. Anfang Januar 1647, nach der dramatischen Eroberung von Bregenz, standen sie wieder vor Lindau. Diesmal entschlossen sich die Schweden aber zu einer kunstgerechten Belagerung. Die Lindauer verloren nicht die Nerven, sondern verteidigten sich - erfolgreich - mit kaltblütiger Klugheit. (Verlagsangaben zum Buch 📕)
aus Wikipedia[]
Ein Überraschungsangriff der Schweden unter Carl Gustaf Wrangel am 4. Jänner 1647 durch die „Bregenzer Klause“ brachte die Einnahme von Bregenz, wo sie 17 große und kleinere Schiffe vorfanden und in Besitz nahmen. Als sie danach Lindau belagerten, wurde die Stadt durch eine kaiserliche Flottille aus Konstanz unterstützt. Einige Tage später ging Langenargen an die Schweden verloren. Der Beschuss von Lindau durch drei schwedische Kriegsschiffe wurde durch das Eingreifen dreier kaiserlicher Jagdschiffe beendet; jedoch begannen Landbatterien die Stadt zu bombardieren. Ein neuerlicher Angriff der Schweden von See her wurde abermals von kaiserlichen Schiffen beendet. Die Situation wurde immer schwieriger, weil die Schweden bereits 20 Kriegsfahrzeuge besaßen. 17 dieser Einheiten liefen im Februar von Bregenz zur Mainau aus, eroberten mit Unterstützung der Württemberger die Insel und fanden dort mehrere Schiffe und zahlreiches Kriegsmaterial vor. Ein kaiserlicher Vorstoß auf Lindau mit 12 Schiffen stieß ins Leere, der Gegner beendete aber die Belagerung freiwillig, da er mit den Stellungen auf der Mainau, in Langenargen und auf der ebenfalls eroberten Burg Gießen genug Plätze besaß, um den Seehandel empfindlich stören zu können. Schweizerische Lieferungen in kaiserliches Gebiet ließen die Schweden jedoch unbehelligt passieren. Bregenz wurde nach Sprengung der Burg Hohenbregenz noch im März geräumt, dafür geriet Überlingen durch den Waffenstillstand von Ulm erneut in schwedisch/württembergische Hand. Der Versuch von neun kaiserlichen Kriegsschiffen im April, die Mainau zurückzuerobern, wurde abgewiesen; ebenso misslangen weitere von Lindau ausgehende Angriffe gegen Wasserburg und Langenargen, obwohl die kaiserliche Flottille inzwischen auf 50 Fahrzeuge angewachsen war. Im Juli gelang den Verbündeten die Kaperung von vier Schiffen der Kaiserlichen vor Konstanz. Bei Rorschach eroberten die Kaiserlichen ein Frachtschiff aus Überlingen, die Schweden kaperten im Gegenzug zwei Schiffe. Die schwedisch/württembergische Kriegsmacht beherrschte mit ihren Einheiten jetzt jeden Punkt des Sees, in Lindau, Konstanz und Bregenz wurden sechs Kriegsschiffe gebaut, um dem entgegenwirken zu können. Die Kaiserlichen stellten im August und September unter Befehl Adrian von Enkevorts die Landverbindung Lindaus nach Vorarlberg und Tirol wieder sicher und eroberten die Burg Gießen und Wangen im Allgäu zurück. Ihre Angriffe auf Überlingen und Langenargen zur gleichen Zeit wurden abgewiesen, wobei die Schweden zwei neu ausgerüstete Kriegsschiffe mit je 16 Kanonen einsetzten, die den Schiffen der Kaiserlichen überlegen waren. Sie verfügten damit unter dem Kommando von Oberst Volckmar über vier große Kriegsschiffe neben einer großen Zahl kleinerer Einheiten, womit sie ihre seebeherrschende Stellung ausbauen konnten. Zoll- und Steuereinnahmen (vor allem für das wichtige Salz) wurden von ihnen erhoben, Lindau und Konstanz blockiert, weil sie wegen besserer Führung und Bewaffnung den zahlenstärkeren Kaiserlichen überlegen waren. Das Hauptaugenmerk aller Parteien in dieser Phase des Krieges ist weniger auf große Seeschlachten, als vielmehr auf die Kaperung reich beladener, gegnerischer Fahrzeuge gerichtet. Hier waren die Verbündeten den unter Koordinationsproblemen leidenden Kaiserlichen überlegen. Im letzten Kriegsjahr 1648 misslang im August einer kaiserlichen Flottille unter Oberst Casper die Kaperung zweier Schiffe vor Langenargen. Ein schwedischer Angriff auf Lindau wurde durch einen Sturm verhindert. Nach Abschluss des Westfälischen Friedens begann ab dem 24. Oktober der Rückzug aller kriegführenden Parteien vom Bodensee, nur die Insel Mainau blieb noch bis 30. September ein schwedischer Stützpunkt.