In einer ehemaligen Klosterkirche hat Lindau einen Theatersaal. Er wird oft für Gastspiel-Aufführungen genutzt. Das Haus war damals der erste Theaterneubau in der jungen BRD nach dem Zweiten Weltkrieg. Er zeigt auch heute noch die Stilelemente / die Architektur der 50-er Jahre. Das Stadttheater wurde am 19. Mai 1951 mit Mozarts “Hochzeit des Figaro”, einem Gastspiel der Bayerischen Staatsoper, München, Kursiver Textfeierlich eröffnet.
Theater unter Denkmalschutz Heute steht das Stadttheater in den Mauern der ehemaligen Barfüßerkirche unter Denkmalschutz. Die Außenfassade, der Eingangsbereich und der über dem Eingang eingerichtete Konzertsaal lassen den ehemaligen Kirchenraum noch erkennen, während der Innenraum in keiner Weise mehr an eine Kirche erinnert. Der Zuschauerraum mit Parkett und 2 Rängen bietet insgesamt 688 Plätze.
- Stadttheater Lindau
- Fischergasse 37
- Lindau
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Geschichte, Architektur[]
Das Stadttheater ist im Schiff der Klosterkirche untergebracht. Im 13. Jahrhundert kamen Barfüßermönche nach Lindau und gründeten eines der ersten Klöster des Franziskanerordens nördlich der Alpen. 1241 wurde das Kloster durch Bischof Heinrich von Konstanz bestätigt. Ende des 13. Jahrhunderts wurde das westliche Kirchenschiff erweitert und 1380 der Chor in spätgotischer Form vollendet. Die Kirche erhielt wertvollen Freskenschmuck, bis heute hat sich an der Südwand der heutigen Bühne das Fresko des Jüngsten Gerichts von 1516 von Mathis Miller erhalten.
Als nach der Reformation das Kloster 1528 aufgelöst wurde kam das zur Stadt. Der Kirchenraum wurde teilweise als Salzstadel genutzt. 1658 wurde die Barfüßerkirche zur evangelischen Dreifaltigkeitskirche. 1747/49 erfolgte die Trennung des Chores vom Kirchenschiff. Im Chor wurde eine Decke eingezogen. Im Erdgeschoss war die Reichsstädtische Bibliothek untergebracht.
Die Dreifaltigkeitskirche wurde 1798 geschlossen und der Kirchenraum diente fortan als Kaserne, Militär- und Feuerwehrmagazin sowie als Turnhalle. Ab 1868 wurde der Bau kulturell genutzt. Im oberen Chorraum entstand der Konzertsaal, und 1886/87 wurde ein Theatersaal in der Barfüßerkirche durch den Architekten Wimmer errichtet, der am 22. Mai 1887 eröffnet wurde.
In den Jahren 1950 und 1951 wurde das Theater durch den Architekten Robert Braun umgebaut. Im Stil der 1950er Jahre wurde der große Zuschauersaal mit 800 Plätzen neu gestalt. Die große ovale Decke gestaltete der Bildhauer Mezger mit einem Relief: die Muse Thalia auf dem Pegasus reitend. An die Südwand der ehemaligen Barfüßerkirche wurde das neue Bühnenhaus gebaut. Im Bühnenhaus wurden 1953 in Höhe des ersten und zweiten Ranges die zwei Foyers fertiggestellt, die auch heute als Pausenfoyers dienen und deren Einrichtung im Stil der 1950er Jahre vollständig erhalten blieb.
Während die Außenfassade, der Eingangsbereich und der im ehemaligen Chor eingerichtete Konzertsaal (heute Sitz der Lindauer Marionettenoper) den einstigen Kirchenraum noch erkennen lassen, sind Theatersaal und die beiden Foyers das erste, inzwischen denkmalgeschütztes, Theater Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.
Am 19. Mai 1951 wurde das Stadttheater mit Mozarts Hochzeit des Figaro in einer Gastspiel-Aufführung der Bayerischen Staatsoper aus München feierlich eröffnet.