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* Michael Petzet: ''Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Denkmäler in Bayern. Band 7 (VII) Schwaben.'' R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, 520 S., 120 Luftbildaufnahmen und div. Karten. ISBN 978-3-486-52398-0 [alt: 3-486- 52398-8]ISBN 3-486-52398-8, Li S. 274ff.
 
* Michael Petzet: ''Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Denkmäler in Bayern. Band 7 (VII) Schwaben.'' R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, 520 S., 120 Luftbildaufnahmen und div. Karten. ISBN 978-3-486-52398-0 [alt: 3-486- 52398-8]ISBN 3-486-52398-8, Li S. 274ff.
   
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Version vom 4. September 2018, 20:50 Uhr

Die 'Villa Alwind’ (auch falsch Schloss Alwind) ist vielleicht die exponiertest gelegene Lindauer Villa und zugleich eine der schönsten am ganzen See.

In der im italienischen Landhausstil erbauten Villa, die Georg Gruber als - Sommersitz auf einer lieblichen Höhe über dem See - bezeichnete, hielt sich Friedrich Grubers Nachkomme nur sehr selten auf.

Eine Brücke überquert die den Park vom Haus trennende Ortsverbindungsstraße nach Wasserburg.

Lage

Alwind nennt sich hinter Degelstein das westlichste Stück von Schachen, das an Wasserburg grenzt, die Uli-Wielandstraße und die Alwindstraße umfasst und benannt ist nach einer der schönsten Villen am bayrischen Bodenseeufer: dem Schloss Alwind, das einst nicht nur als Sommerresidenz wohlhabender Kaufleute diente, sondern zeitweise auch ein großes Landgut war.

Geschichte der Villa Alwind

Geokoordinaten: NS=47/33/31.09/N|EW=9/39/11.99/E|type=landmark|region=DE-BY|text=DMS|name=Schloss Alwind}}


Das Grundstück Alwind (oder Allwind) wurde erstmals 1370 urkundlich erwähnt und war früher im Besitz der

  • Herren von Höchst (im 15. Jahrhundert): Der Lindauer Johann von Höchst errichtete 1455 ein burgähnliches Schlösschen, das er „Alwind“ nannte.
  • Herren von Montfort
  • Johann Baptist Ritter von Spix (1781–1826) wurde vom König für seine Verdienste geehrt. Das Schloss Alwind am Bodensee, das er vom König geschenkt bekommen hatte, konnte er wohl nicht mehr besuchen.[1]
  • Familie Gruber (ab 1797): Georg Gruber war ein Cousin von Friedrich Gruber und er ließ sich einige hundert Meter westlich des Lindenhofs eine Villa als Sommersitz bauen.
Die Villa Alwind wurde 1852–1853 als klassizistische Villa mit Flachwalmdach durch den Architekten Johann Christoph Kunkler aus St. Gallen errichtet.[2]
  • Leopold König (1852–1912): 1905 kaufte der Textilindustrielle König das Haus, nachdem es über 50 Jahre lang unbewohnt war. Während der „König-Ära“ wurde Alwind in den Jahren 1905 bis 1912 während der Sommermonate zu einem Zentrum des gesellschaftlichen Lebens in Lindau. 1906 wurde hier der Alwinder Hafen errichtet – nach dem Vorbild des Lindauer Hafens mit zwei Molen, von denen die eine ebenfalls eine Löwenstatue trägt. Leopold König erweiterte den Pferdestall und liess eine Reithalle für seine Töchter bauen.
Als der Großvater 1912 starb, hinterließ er den gesamten Besitz seiner Frau. Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, hielt sich die Familie gerade in Lindau auf und konnte nicht mehr zurück nach St. Petersburg. Die Oktoberrevolution nahm den Königs schließlich ihre Liegenschaften und Fabriken in Russland, und die Weltwirtschaftskrise tat ihr Übriges, dass Alwind nicht mehr zu halten war. Das “Schloss“ wurde verkauft und parzelliert.
  • Dr. Paul F. Beckmann (1881–1963) kaufte 1924 das Anwesen und ließ an Stelle des Rebhangs südlich der Villa die Parkanlage errichten.
  • Deutsche Post AG (ab 1937) erwarb die Deutsche Reichspost das Gebäude, modernisierte und nutzte es ab 42 als Posterholungsheim für weibliche Angestellte,
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Anlage an die französischen Besatzungstruppen / Militärregierung und kam 1951 an die Deutsche Bundespost zurück.
  • Die Villa und der Park wurden 1952 unter Denkmalschutz gestellt und werden heute als Erholungswerk der Post-Postbank-Telekom genutzt.[3][4]
  • 2011 erforderte ein neues Konzept die Zusammenfassung der Einzel- und Doppelzimmer, wobei besonderer Wert auf die Schonung des wertvollen Bestandes gelegt wurde


Literatur, Medien

  • Christoph Hölz, Markus Traub: Weite Blicke. Landhäuser und Gärten am bayerischen Bodenseeufer. Deutscher Kunstverlag, München, 2009. ISBN 978-3-422-06800-1
  • Heinz Finke; Wolfram Vogel (Illu.): Dem See nah sein. Schlösser, Burgen, Landsitze rund um den Bodensee. Rosgarten-V. 1991, 256 Seiten. ISBN 9783876851297 S. 220-231
  • Christof Spuler, Werner Dobras: Lindauer Stadt- und Kunstführer. Verlag Friedrich Stadler, Konstanz, 1984. 3-7977-0072-S.
  • Michael Petzet: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Denkmäler in Bayern. Band 7 (VII) Schwaben. R. Oldenbourg Verlag, München, 1986, 520 S., 120 Luftbildaufnahmen und div. Karten. ISBN 978-3-486-52398-0 [alt: 3-486- 52398-8]ISBN 3-486-52398-8, Li S. 274ff.
Anmerkungen
  1. Johann Baptist Ritter von Spix
  2. Quelle: Denkmäler in Bayern, KDMVII; Heinrich Habel, Helga Himen; Band VII. Schwaben, München 1985
  3. Wo einst 20 Araber standen (Schwäb. Ztg., 29. Oktober 2008 ak.)
  4. Ferienanlage: Post baut in Alwind (SZ, 6. November 2009 ak.)